Die schleswig-holsteinische Museumslandschaft ist ebenso vielfältig wie beeindruckend. In den kommenden Monaten gibt es hier viel Neues zu entdecken. Neben Zeitreisen, die den Besucher und die Besucherin in vergangene Epochen führen, bis hin zu weltbekannten Künstlern, die ihre Werke im echten Norden und teilweise aus dem echten Norden präsentieren, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und wer es etwas interaktiver mag, der kommt bei begehbaren Installationen oder mit einer Taschenlampe in der Hand nachts im Museum auf seine Kosten. Die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein hat ein paar Tipps zusammengestellt.
Neues aus den Museen in Schleswig-Holstein: Kunst und Kultur aus dem echten Norden und der weiten Welt
NORDSEE
St. Peter-Ording – Museum Landschaft Eiderstedt
Das Museum Landschaft Eiderstedt in St. Peter-Ording präsentiert von Oktober 2024 bis Januar 2025 eine Sonderausstellung mit historischen Fotografien des Reisefotografen Julius Simonsen aus St. Peter-Ording. Zwischen 1910 und 1932 entstanden im Nordseebad beeindruckende Aufnahmen, die Simonsen mit seiner Plattenkamera festhielt. Einige dieser faszinierenden Zeitdokumente, die einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit bieten, werden während des Ausstellungszeitraums im Museum gezeigt. Viele der entstanden Fotos haben in Form von Ansichtskarten große Verbreitung gefunden.
Föhr
Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum
„Was ist für mich Heimat? Denke ich bei Heimat an Menschen, an Landschaft, an Traditionen? Ist Heimat für mich ein spezielles Gefühl?“ Die Dauerausstellung „Inselleben – Föhr zwischen Tradition und Moderne“ des Friesen-Museums in Wyk auf Föhr sowie des Museumscafés „Kaffeewerktstatt Föhr“ im „Haus Jansen“ soll Besuchende dazu anregen, sich selbst Gedanken über die Beantwortung dieser Fragen zu machen. Das ehemalige Wohnhaus in der Badestraße wurde nach einer umfassenden Kernsanierung über seinen Garten mit dem Museumsgelände verbunden. In der neuen Dauerausstellung erzählen zehn Einheimische im Alter von neun bis 93 Jahren ihre persönlichen Geschichten und Perspektiven auf das Leben auf der Insel Föhr. Videos, Fotos und schriftliche Statements geben einen authentischen Einblick in Traditionen und Alltag abseits des Tourismus. Die Inhalte sind durchgängig zweisprachig deutsch-englisch aufbereitet. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Museumscafés kostenlos zugänglich. Im November sind Betriebsferien.
Museum Kunst der Westküste
Die Sammlung des renommierten Museums Kunst der Westküste in Alkersum auf der Insel Föhr umfasst bedeutende skandinavische und deutsche Künstler des 19. bis 21. Jahrhunderts, darunter Max Liebermann, Emil Nolde, Max Beckmann und Edvard Munch. Zahlreiche Werke von Gegenwartskünstlern sind ebenso in der Sammlung anzutreffen. Das Kunstmuseum zeigt keine Dauerausstellung, sondern hat sich zum Ziel gesetzt, die Vielfalt seiner Sammlung jährlich unter wechselnden Aspekten zu präsentieren: Noch bis 1. Juni 2025 läuft die Ausstellung Erinnern – Fotografische Positionen von Nicole Ahland, Corina Gertz und Kris Scholz. Auch wenn die Fotografien von Nicole Ahland, Corina Gertz und Kris Scholz die Gegenwart zeigen, fühlen sich die Betrachtenden an Vergangenes erinnert. Die im Rahmen ihrer Artistin-Residence-Aufenthalte auf Föhr geschaffenen Werke zwingen zum Innehalten und zur Selbstbefragung im Hinblick auf unseren Umgang mit Erbe, Traditionen und Werten.
Die Ausstellung Momente der Klarheit – Janus la Cour und das neue Bild der Natur läuft von November 2024 bis Juni 2025. Janus la Cour (1837–1909), an der dänischen Westküste geboren, gilt es wiederzuentdecken – vor allem in seiner Modernität. Bekannt als großer Einsiedler hatte er bei seiner ersten Italienreise 1867 den Traum von einem perfekten Bild: ein leerer Strand, wild und öde. In den Schweizer Bergen, im warmen Italien, aber besonders bei seinen Wanderungen an den heimischen Stränden bei Århus suchte er seitdem karge, einsame Orte auf und verherrlichte sie in seiner fast meditativen Kunst. Bis heute faszinieren diese oft seriell angelegten menschenleeren Monumente der Stille.
Traditionell am Freitag vor dem 1. Advent feiert das Museum Kunst der Westküste die Alkersumer Museumsnacht. Zu später Stunde sind am 29. November 2024 ab 18 Uhr bei freiem Eintritt alle Nachtschwärmende herzlich eingeladen, die Ausstellungen zu besuchen.
Husum – Schloss vor Husum
Ab Mitte Oktober 2024 wird die Dauerausstellung im Schloss vor Husum, dem einzigen Schloss an Schleswig-Holsteins Nordseeküste, neu arrangiert. Als Dauerleihgabe hat das Haus eine Vielzahl von Objekten von der international einmaligen Sammlung Rasmus erhalten. Darunter sind zahlreiche herausragende Möbel, nordeuropäische Fayencen und mitteleuropäische Gläser. Sie alle stammen aus dem 16. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert. Bereits ab 17. Oktober sind erste Neugestaltungsprozesse abgeschlossen. Die höfische Wohnkultur im Schloss vor Husum lässt sich komplett neu arrangiert für die Gäste ab Ende 2024 erleben.
Im Schloss vor Husum finden auch dieses Jahr wieder – bereits zum zehnten Mal – die beliebten „Gruselführungen“ statt. „Nettstrümp un Gummistevels – Kulturschock an der Nordsee“ heißt es am 1. und 2. November 2024. An beiden Abenden werden jeweils vier Führungen für Erwachsene ab 16 Jahren angeboten. Die Tickets sind heißt begehrt, daher ist eine frühzeitige Reservierung ratsam.
Schiffahrtsmuseum Nordfriesland
Ein besonderes Jubiläum steht im Oktober 2024 im Schiffahrtsmuseum Nordfriesland in Husum an. Vor 30 Jahren wurde das sogenannte „Zuckerschiff“ geborgen und konserviert. Schon vor 400 Jahren hat man Hafersaat von Holland nach Nordfriesland transportiert. Dafür wurden Frachtensegler genutzt. Nach einem großen Sturm havarierte eines dieser Schiffe bei Uelvesbüll und verschlickte. 1994 wurde es bei Deicharbeiten entdeckt und gibt seitdem Auskunft über die Lebensverhältnisse um 1600. Den Namen „Zuckerschiff“ erhielt das Wrack durch die neue Art der Konservierung in einer Zuckerlösung. Es ist im Original mit samt allen Funden im Museum am Husumer Hafen zu besichtigen.
Nordseeküste Nordfriesland
Nordfriesland Museum. Nissenhaus
Passend zu Halloween bietet der Museumsverbund Nordfriesland Kinderführungen unter dem Motto „Schaurige Geschichten von der Küste: Von Sargfischen, dunklen Gestalten und dem Hexenmeister“ an. Till Zimmermann führt am 31. Oktober durch das Nordfriesland Museum. Nissenhaus und erzählt schaurig-schöne Spuk- und Gespenstergeschichten aus Nordfriesland. Die kostenpflichtigen Führungen finden nachmittags statt, Anmeldungen sind erforderlich. Wer möchte, kommt in Verkleidung.
Integrierte Station Westküste
Die Natur an der schleswig-holsteinischen Westküste ist zu jeder Jahreszeit faszinierend und der stetige Wandel kann direkt vor der Haustür der Integrierten Station Westküste beobachtet werden. Die in Lüttmoorsiel im Beltringharder Koog bei Nordstrand ansässige Schutzstation bietet an den Wochenenden Führungen zur Ausstellung im Inneren der Station. Der Fokus der Ausstellung liegt auf dem vogelkundlichen Naturerlebnis. Voranmeldungen sind erforderlich.
ZWISCHEN DEN KÜSTEN
Schleswig – Museumsinsel Schloss Gottorf
Willkommen im Walkürenschloss auf der Museumsinsel Gottorf in Schleswig: Bis zum 3. November zeigt das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte auf der Museumsinsel Schloss Gottorf mit Le Château des Valkyries die bis dato größte Einzelausstellung mit Werken der portugiesischen Starkünstlerin Joana Vasconcelos in einem deutschen Museum. Joana Vasconcelos, geboren 1971 in Paris, verbindet in ihrem Werk mit einzigartiger Überzeugungskraft und Leichtigkeit Kunst, Mode und Design miteinander. Ausstellungen im Guggenheim-Museum in Bilbao, in den Schlossräumen von Versailles, in den Uffizien in Florenz und ihre spektakulären Beiträge zu den Biennalen 2005 und 2013 in Venedig haben sie zu einer weltweit gefragten Künstlerin gemacht, die mit ihren sinnlich theatralischen Werken das Publikum gleichermaßen fasziniert wie verzaubert.
Erstmals widmet ein Museum in Deutschland dem hierzulande kaum bekannten dänischen Künstler Jens Ferdinand Willumsen (1863-1958) eine monographische Ausstellung. Der in seinem Heimatland gefeierte Ausnahmekünstler war für die Entwicklung der Moderne in Dänemark wesentlich. Da das Willumsen Museum in Frederikssund seit Sommer 2024 saniert und modernisiert wird, ergreift das auf der Museumsinsel in Schleswig ansässige Museum für Kunst und Kulturgeschichte die einmalige Gelegenheit, 100 Gemälde, Druckgraphiken, Zeichnungen, Fotografien, Keramiken und Plastiken auf Schloss Gottorf auszustellen. Ziel dieser Ausstellung ist nicht zuletzt eine verstärkte Sichtbarmachung sowie Neubewertung des Künstlers auch außerhalb Dänemarks. Die Ausstellung Willumsen. Generalprobe läuft von Dezember 2024 bis März 2025.
Rendsburg
Jüdisches Museum
Die Ausstellung „Home Front. Menschen in Israel nach dem 7. Oktober 2023 – Fotos von Magalí Druscovich“ wird von Oktober 2024 bis Februar 2025 im Jüdischen Museum in Rendsburg gezeigt. Die Fotografin und Künstlerin Magalí Druscovich lebt in Argentinien, nach den schrecklichen Ereignissen vom 7. Oktober 2023 hat sie in Israel Kontakte zu Menschen aufgebaut, die in unterschiedlichsten Formen von dem brutalen Überfall der Hamas betroffen sind. Herausgekommen sind sehr berührende Porträts, die eben nicht ausschließlich von dem Leid erzählen, sondern vom Leben und der Hoffnung auf eine friedliche Zeit des Zusammenlebens.
Das Jüdische Museum Rendsburg präsentiert noch bis Januar 2025 die Ausstellung „Jüdisch? Preußisch? Oder was? Beziehungen und Verflechtungen im 18. und 19. Jahrhundert“. Die Ausstellung untersucht die vielfältigen Beziehungen zwischen Juden und der preußischen Gesellschaft zu dieser Zeit und stellt dabei zentrale Fragen zur Identität: Was bedeutete es, jüdisch und preußisch zu sein? Welche sozialen und rechtlichen Herausforderungen bestanden, und wie veränderte sich die jüdische Selbstwahrnehmung? Spannende Biografien und historische Objekte geben einen Einblick in das Leben der jüdischen Bevölkerung Preußens, beleuchten persönliche Schicksale und stellen Verbindungen zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen her.
Freilichtmuseum Molfsee
Die neue Sonderausstellung im Jahr100Haus des Freilichtmuseums in Molfsee trägt den Titel „Wohltemperiert. Für klimagerechte Architektur!“. Von November 2024 bis November 2025 wird traditionelle Baukultur in den Fokus gestellt und der Frage nachgegangen, welche Bauformen und welche Materialauswahl eine für Menschen angenehme Temperatur in Räumen ermöglich(t)en – und was daraus für das Bauen der Zukunft folgen könnte.
Damit leistet das neue Projekt einen Beitrag zur Debatte um Energieeffizienz, CO2-Neutralität und die Energiewende. Ganz ohne aufwändige Technik wie Wärmepumpen oder Solarmodule, überzeugt traditionelle Baukultur – sogenannte vernakuläre Architektur - durch kluge Formgebung und effektive Energienutzung. Dabei greift sie auf lokale Ressourcen zurück und bezieht regionale Wetter- und Klimaverhältnisse mit ein. Gleichwohl gibt es wiederkehrende Bau- und Energieprinzipien. Die Ausstellung macht fünf davon begeh- und erlebbar.
Dithmarschen
Meldorf – Schleswig-Holsteinisches Landwirtschaftsmuseum
Das Landwirtschaftsmuseum in Meldorf präsentiert von Oktober 2024 bis August 2025 die Sonderausstellung „Eigenbau und Eigenartiges“ – Kurioses in der Landwirtschaft“. Schon immer gab es findige Landwirte, die sich mit handwerklichem Geschick und Einfallsreichtum zu helfen wussten. Gelegentlich entstanden durch diese Eigenbauten sogar Gerätschaften, die von Landmaschinenherstellern weiterentwickelt und zur Marktreife gebracht wurden. Viele dieser Konstruktionen wurden der Aufgabe oder dem Markt jedoch nicht gerecht: Zu kompliziert in der Bedienung, zu anfällig in der Technik oder schlicht zu teuer in der Anschaffung kam so manche Maschine nicht über eine Kleinserienfertigung hinaus und blieb buchstäblich ein „Unikum“. Ob Ruhrstahl Geräteträger, elektrischer Mistkran mit Adler-Winden oder Hackteufel: Bei dieser Ausstellung sind Staunen, Wundern, und Kopfschütteln garantiert.
Neumünster
Museum Tuch + Technik
Das Museum Tuch + Technik in Neumünster präsentiert ab dem 25. Oktober 2024 die eindrucksvolle Ausstellung „Nomaden unserer Zeit. Wanderschäfereien in Schleswig-Holstein“. Der Fotograf Holger Rüdel porträtiert in einer einzigartigen Bildreportage die letzten vier Wanderschäfereien der Region und dokumentiert deren hartes und gefährdetes Handwerk. Die Eröffnung findet am 25. Oktober um 19 Uhr statt, der Eintritt ist frei. Begleitende Führungen mit dem Fotografen sind am 3. November 2024 und 11. Januar 2025 geplant. Anmeldung telefonisch oder per E-Mail erforderlich.
In der Dauerausstellung des Museums Tuch + Technik hingegen können sich Gäste auf eine spannende Zeitreise durch die Geschichte des Tuchmacherhandwerks und der Stadt Neumünster begeben. Auf zweitausend Quadratmetern erleben Interessierte die Entwicklung der Textilherstellung von der Eisenzeit bis heute. Es gibt interaktive Ausstellungsstücke, beeindruckende Maschinen und Vorführungen historischer Webtechniken. Das Museum bietet zudem Workshops, Themenführungen und museumspädagogische Programme.
Gerisch-Stiftung
Die Herbert Gerisch-Stiftung in Neumünster freut sich, die neue Ausstellung „Die Spur des Bildhauers. Wiedersehen mit Heinz Breloh“ präsentieren zu dürfen. Bis Dezember 2024 zeigt die Stiftung Werke des Kölner Bildhauers Heinz Breloh (1940-2001), die sich allen Schaffensphasen des Künstlers widmen und sein breites Spektrum zeigen. Von der Film- und Fotokunst aus den 1970er Jahren über großformatige Gipsplastiken bis hin zu sinnlichen Keramiken der 1990er Jahre. Während sich die vor 15 Jahren in der Stiftung gezeigte Ausstellung „Skulptur als Körperspur“ mit dem Hauptwerk, die „Lebensgrößen“, befasste, setzt die retrospektiv angelegte Ausstellung 2024 mit den Bereichen „Der Künstlerkörper im Werkprozess“, „Künstlerrezeption“ und „Naturbezug“ thematische Schwerpunkte. Das vom Kunsthistoriker Malte Guttek kuratierte Projekt zeigt in allen Ausstellungsbereichen die Werke aus dem Stiftungsbestand und Leihgaben aus dem Künstlernachlass.
Museum des Kreises Plön
Polarlichter gehören zu den schönsten und spektakulärsten Phänomenen, die die Erde für den Betrachter und die Betrachterin bereithält. Hildegard Grube-Loy (1916-2002) ist eine der bedeutendsten Künstlerinnen Ostholsteins des vergangenen Jahrhunderts und für ihre Nordlicht-Aquarelle bekannt, die in der Ausstellung im Museum des Kreises Plön noch bis Anfang November 2024 zu sehen sind. Geboren 1916 in Königsberg, studierte sie Malerei an der Berliner Akademie und gelangte in den Kriegswirren nach Schleswig-Holstein. In Lütjenburg lernte sie den Künstler Werner Rieger kennen, der ihr eine Technik in der Aquarellmalerei zeigte, die sie später bei ihrer Malerei im Norden Skandinaviens zur Perfektion brachte.
Eutin – Ostholstein Museum
Die gemütliche Jahreszeit bietet die perfekte Gelegenheit für einen Ausstellungs-Besuch beim Eutiner Schlossensemble. Gleich neben dem Eutiner Schloss befindet sich das Ostholstein-Museum. Im Herbst 2024 gibt es dort einiges zu entdecken: In der Ausstellung „Eutin packt aus“ können Kunstwerke aus dem Privatbesitz der Eutiner Bürgerinnen und Bürger begutachtet werden. Die Auswahl kann sich sehen lassen – in der Ausstellung finden sich Werke von Gerhard Richter, Ernst Barlach oder Eutiner Kunstschaffenden ebenso wie von niederländischen Malern des 17. Jahrhunderts, Johann Heinrich Wilhelm Tischbein oder von deutschen Expressionisten wie Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff.
Ab Oktober 2024 werden in der Ausstellung „Ruf und Aufruf“ Werke aus fünf Jahrzehnten von Käthe Kollwitz geboten. Dabei wird nicht nur ein retrospektiver Einblick in das Gesamtwerk der Künstlerin gegeben, sondern auch die Entwicklung ihrer Weltanschauung vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse widergespiegelt.
Probstei
Technisches Museum „U-995“ Laboe
An der Küstenlinie der Probstei findet sich ein historisch-technisches Museum der besonderen Art. Das echte „U-Boot auf dem Strand“ führt mahnend das Grauen und die Leiden des Zweiten Weltkriegs vor Augen. Hautnah können Besuchende das U-Boot von außen und innen in Augenschein nehmen und sich ein Bild von den beklemmenden Lebensbedingungen der Soldaten machen. U-995 liegt direkt vor der weithin sichtbaren Silhouette des Marine-Ehrenmals, das mit seinem 85 Meter hohen Turm das Gesicht der Kieler Außenförde prägt und ebenfalls besucht werden kann.
Elbschifffahrtsmuseum Lauenburg
Das Elbschifffahrtsmuseum in Lauenburg bietet in den kommenden Monaten mehrere interessante Führungen an: Bei der Führung durch die Schatzkammer der Schiffsantriebe, wird die Schatzkammer zum Leben erweckt. Interessierte erfahren hierbei Details über die technische Entwicklung der Elbschifffahrt. Die Sammlung von Dampfmaschinen und Dieselmotoren unterschiedlicher Bauart im Gewölbekeller des ehemaligen Lauenburger Rathauses ist deutschlandweit einmalig. Nirgends wird die Mechanisierung der Schifffahrt so durchgängig präsentiert wie hier. Die verschiedenen Antriebe werden während der 60-minütigen Führung elektrisch in Gang gesetzt, sodass ihre Funktionsweise nachvollzogen werden kann.
Bei der Führung durch das gesamte Elbschifffahrtsmuseum erfahren Besuchende Faszinierendes aus der Schifffahrt: Wie laut war die Kettenschifffahrt auf der Elbe und was geschah bei Gegenverkehr? Wie verlief das Leben an Bord während des Eiswinters? Was machten die Schiffer bei Hochwasser? Während der Führung können die Antriebe in Bewegung erlebt werden.
Nachts im Museum heißt es bei der Taschenlampenführung durch das Elbschifffahrtsmuseum: Das Museum begrüßt seine kleinen und großen Besucher im November zu einer ganz besonderen Führung unter dem Motto „Nachts im Museum“. Die Museumsführer werden die Gäste durch die abgedunkelten Räume begleiten, beim Schein der Taschenlampen erklärt der Museumsführer kindgerecht das Leben an und mit der Elbe. Hat sich die lustige Person dort etwa bewegt? Gackert dort ein Huhn? Was ist da los nachts im Museum? Bei diesem geführten Rundgang mit einer Taschenlampe in der Hand durch die Ausstellung des Elbschifffahrtsmuseum, darf so einiges entdeckt werden. à Für alle Führungen im Elbschifffahrtsmuseum gilt eine vorherige Anmeldung, die mindestens zwei Tage vor dem Termin getätigt werden muss.
OSTSEE
Museum Eckernförde
Wunder der Tiefsee gibt es von November 2024 bis Januar 2025 als faszinierende Fotografien im Museum Eckernförde zu bestaunen: Der Biologe und Fotograf Solvin Zankl reist für seine Reportagen in die entlegensten Orte der Welt. Mit seinem Projekt „Wunder der Tiefsee“ widmet sich Zankl dem größten Ökosystem unserer Erde, das dennoch weitgehend unbekannt ist. Seine Fotografien führen in die dunkle und atemberaubende Tiefsee und stellen Lebewesen vor, die kaum ein menschliches Auge bisher gesehen hat. Im repräsentativen Ausstellungsformat erscheinen die manchmal nur wenige Millimeter großen Kreaturen gleichermaßen schön wie geheimnisvoll oder geradezu surreal. Betrachtende tauchen ein in eine fremde Welt und entdecken einen Lebensraum von ungeahnter Vielfalt und einzigartigem Farbenreichtum.
Flensburger Förde
Museumsberg Flensburg
Bis März 2025 läuft die Ausstellung Punctaria neglecta von Lars Waldemar auf dem Museumsberg Flensburg. Naturformen und das Serielle prägen das Werk des international erfolgreichen Bildhauers aus Esbjerg in Dänemark. Seine Skulpturen und Grafiken verbinden Formen, Strukturen und Materialien aus Natur und Industrie, wobei die Präsentation stets Teil des Schaffensprozesses ist. Lars Waldemar greift seit vielen Jahren immer wieder Themen und Motive auf, die an biologisches Material, mikroskopische Lebensformen, aber auch an naturwissenschaftliche Laboratorien erinnern. Seine Kunst lebt vom Kontrast des Lebendigen mit anorganischen Materialien wie Beton oder Metall.
Flensburger Schifffahrtsmuseum
Die Ausstellung „Fremde Welten“, die von November 2024 bis März 2025 im Flensburger Schifffahrtsmuseum läuft, soll die Besuchenden einladen, in einer selbstkritischen Reflexion die persönlichen Grenzen zwischen dem Eigenem und dem Fremden auszuloten. Das Unvertraute steht außerhalb unserer eigenen Lebenswelt und ist doch zugleich in uns. Die Begegnung mit fremden Welten löst widersprüchliche Emotionen aus: Sorge, Angst oder gar Hass – aber auch Bewunderung, Begeisterung und Faszination. Dieses ambivalente Durcheinander der Gefühle kann eine höchst explosive Mischung ergeben.
Lübeck
Kunsthalle St. Annen
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Thomas Manns „Der Zauberberg“ verwandelt die Künstlerin Heather Phillipson die Kunsthalle St. Annen bis März 2025 in ein interaktives und damit begehbares Kunstwerk. Unter dem Motto „Extra Time“ bevölkern krähenartige Figuren die Ausstellungsfläche, während die Räume surreal gestaltete Umgebungen darstellen. Die Ausstellung lädt Besuchende ein, durch alternative Gegenwarten und mögliche Zukünfte zu wandeln.
Die Ausstellung „Thomas Manns Der Zauberberg. Fiebertraum und Höhenrausch“, ebenfalls im St. Annen-Museum anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Thomas Manns „Der Zauberberg“, verwandelt die Erkenntnisse der Romanfigur Hans Castorp in ein atmosphärisches Erlebnis. Der Roman wird als langer Traum inszeniert, den Castorp erst im letzten Kapitel verlässt. In vier Traumräumen können Besuchende zentrale Themen wie Leben, Krankheit, Tod, Liebe und Politik erfahren. Die Ausstellung beginnt mit der Perspektive des Autors in Zeiten des Umbruchs und führt in die Welt des Sanatoriums und Castorps Träume. Am Ende wird ein gemeinsamer Zukunftstraum entwickelt, inspiriert von den Romanträumen.
Fehmarn Museum in Burg
Im Fehmarn Museum in Burg haben die Mitarbeitenden für das gesamte Museum einen 360 Grad Rundgang erstellt. Zudem gibt es in jedem Raum besondere Punkte, die mit zirka zwei-minütigen Filmen bespielt werden. Dazu zählen beispielsweise ein alter Rathausschrank, ein schwarzes Hochzeitskleid, alte Löscheimer oder auch die bekannte Fehmarn-Fahne. Das Haus steckt voller Insel-Geschichte: Über sechstausend Exponate sorgen in dem urigen Fachwerkhaus für eine Zeitreise in die Vergangenheit. Welche Brauchtümer gab es damals? Wie sah das Handwerk auf der Insel aus? Und wie haben die Fehmaraner eigentlich gewohnt?
Kellenhusen
Seit Juni 2024 ist die Ausstellung „Die Sturmflut A. D. 1872“ in Kellenhusen in den ehemaligen Räumen der Sparkasse Am Ring 1 zu besuchen. Es handelt sich um eine Dokumentation von einer der verheerendsten Naturkatastrophen der Ostseeküste. 22 Schautafeln zeigen historische Zeichnungen, Illustrationen, Fotos sowie Augenzeugenberichte und Tagebucheinträge. Besonders interessant ist der aktuelle Bezug zur Gegenwart: Die Ausstellung wird durch eine Bilddokumentation der jüngsten Sturmflut aus dem Jahr 2023 ergänzt. Neben der Ausstellung selbst hat der Tourismus-Service das Thema Küstenschutz verstärkt ins Programm aufgenommen. Regelmäßig finden Führungen und Vorträge mit dem ehemaligen Fachbereichsleiters des Landesbetriebes für Küstenschutz, Wolfgang Jensen, statt. Der Eintritt ist frei.
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